Woche 25; Joshua Tree National Park
Woche 25; Joshua Tree National Park

Woche 25; Joshua Tree National Park

Ab durch die Wüste                  

Wir sind auf den Weg Richtung Süden. Die Landschaft wird immer karger. Bis auf ein paar wenige Büsche ist nicht mehr viel zu sehen. Wir nehmen die Abzweigung Richtung National Park. Ja! Hier stellt man sich vor mit Wildpferd durch die Prärie zu reiten! Zwischen markanten, kleinen Sandstein Hügeln, führt die Straße entlang. Wir erreichen BLM Land. BLM Land bietet die Möglichkeit auf stattlichen Grundstücken legal zu campen. Der 7te Himmel jedes Campers. Und so geht es mit Greeny ab durch die Wüste und das Wortwörtlich.

Wir befinden uns jetz in der Sorona Wüste. Sie gehört zu einer der vielseitigsten und artenreichsten Wüstenregionen der Welt. Kaum verwunderlich, sie ist die feuchteste Wüste der Welt. Sie wird als Low Desert bezeichnet, um von der anschließenden Mojave Wüste abzugrenzen. Die auf circa  1500 hm liegt und die wir in wenigen Tagen durchqueren werden.

Wir starten in den Park. Von den bekannten Joshua Trees, nachdem der Park benannt wurde, sehen wir erstmal nichts. Wir besuchen eine Oase, die klassisch umring von Palmen, mitten in der Wüste steht! Es geht weiter durch den Park, ganz gemütlich tuckern wir mit Greeny und bestaunen die Wildnis.

Wir erreichen einen Naturgarten aus Cholla Kakten. Cholla Kakten oder auch Jumping Cholla genannt habens Faustdick hinter den Ohren. Genauso niedlich wie sie klingen, sehen sie auch aus. Ihre dichten, dünnen Stacheln wirken im Sonnenlicht richtig flauschig. Die Chollas sind in der Lage Segmente abzuwerfen, auf diese Weise vermehren sie sich. Mit fiesen Wiederhacken bohren sich gerne an den ein oder anderen Besucher. Genauso plötzlich wie der Naturgarten da war, ist er auch schon wieder verschwunden. Keine Chollas mehr zu sehen.

Es wir wärmer und bereits um 10 Uhr morgens leuchtet die Sonne in unser Dachfenster. Das ein oder andere Mal unterschätzen wir die Wüstensonne, welche Power sie bereits im Februar haben kann. Und so haben wir tagsüber auch schon mal über 30°C. Nachts dagegen unterschätzen wir die Kälte und so liegen wir bibbernd im Bett, weil wir die Fenster speerangelweit offen gelassen haben. Bei 3°C keine gute Idee, wie sich rausstellt. Die Wüste bringt also neue Camping Herausforderungen mit sich. Dafür trocknet alles wunderbar; die Wäsche innerhalb eines Tages; trocken, die feuchten Stellen an den Türrahmen; trocken, unsere Haut, unsere Augen, unsere Lippen, alles staub trocken! Verrückt! Also wird stündlich mit Labello und Sonnencreme hantiert. Leben in der Wüste!

Die Sorona Wüste geht im Park über zur Mojave Wüste. Wir sind nun auf durchschnittlich 1500hm. Die Landschaft verändert sich wieder und wieder und wieder. Durch die Höhenlage ist es hier kühler als in der Sorona Wüste und so finden wir hier auch endlich die berühmten Joshua Trees. Der Joshua Tree ist eine Palmen Art, die gar nicht wie eine Palme aussieht. Sie können bis zu 15m hoch und 150 Jahre alt werden! Wieder etwas Zeitgeschichte, die wir hier vorfinden.

Zwischen Kakteen, kuriosen Felsformationen und Joshis wandern wir die Pfade entlang. Der Park ist riesig und ein einziges Paradies für wanderbegeisterte. Ganz mutig bleiben wir bis in die Nacht hinein am Archrock. Wir beobachten den Sonnenuntergang und das gehen der letzten Besucher. Der Vollmond steht schon am Himmel und die Nacht bricht ein. Einer der dunkelsten Gegenden in den USA erscheint selbst bei Vollmond, dunkler als anderswo. Kojoten heulen, ein Uhu tönt in die stille Nacht hinein. Unser ganz persönliches Micro Abenteuer, mit einigen sehr cool entstanden Bildern.

Spät ins Bett, geht es früh wieder auf. Klar Anna braucht ein Sonnenaufgangsfoto, mit einem der berühmten Joshuatrees. Also wieder im dunklen durch die Wüste stampfen. Aufpassen auf keine Klapperschlangen zu treten und suchen bis der Richtige Baum an der Richtigen Stelle ist. Nur der Sonnenaufgang… der wollte leider nicht ganz so sein, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Macht nichts! Wir müssen uns mit diesen Bildern zufrieden geben ….

Ich glaube, wir hatten noch nie darüber berichtet, dass Amerikaner keine Gemütlichkeit in sich tragen! Also die Gemütlichkeit, ein paar Stündchen am Frühstücktisch, in einem Caffè oder im Restaurant zu sitzen. Kaum bestellt, kommt auch schon die Rechnung. Wir VERMISSEN unsere deutsche Frühstücks Kultur!

Warum also nicht den Amerikanern mal vormachen wie das so geht? Kurzer Hand ist die Picknickdecke eingepackt und es wird losgewandert, zu einem (leider trockenen) Wasserreservat. Die Felsen haben genau die richtige Größe, um es sich oben drauf gemütlich zu machen. So werden Kaffee, Tee und das Frühstück ausgepackt, während die Amerikaner (hoffentlich neidisch aufgrund unseres Genießen) an uns vorbei wandern.

Wir düsen weiter. Eine 4×4 Strecke führt an einen der abgelegensten Örtchen des Nationalparks. Ganze 4h brauchen wir für die 20km. Aber es war ein Schauspiel! Die unendliche Weite! Unbeschreibbar! Unendlichkeit scheint ein guter Begriff dafür.

Diese Unendlichkeit sehen wir in den kommenden Tagen immer und immer wieder. Neben Kilometer langen Straßen, die einfach nur geradeaus führen, fühlt man sich wie ein winzig unbedeutendes Wesen auf dieser reißen, großen Erde. Gigantisch, unbeschreiblich, faszinierend, Weit, Gänsehaut Moment! Die Wüste ist für uns einfach nicht in Worte zu fassen.

Wie wir gleich 3 Dinge auf unserer Bucket-List abhacken, könnt ihr nächste Woche lesen.

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