Muss man nach Las Vegas?
Ich vermute das ist die Frage, die uns vor unserem Besuch in Las Vegas, durch den Kopf gegeistert ist. Während die Meinungen bezüglich Hollywood und San Francisco unter Reisenden sehr ähnlich sind; Hollywood nein, San Francisco ja, spaltet Las Vegas die Anschauungen darüber, ob man hin sollte oder nicht.
Erster Stopp für uns, ist die Freemont Street. Die zweit bekannteste Straße in LV, nach dem Boulevard. Von 1905 bis 1990 war das, dass Zentrum Las Vegas. Hätte man uns nach diesen 2h Besuch des Freemont´s und dem 12 Dollar Pizza Stück gefragt, wie wir Las Vegas finden, hätten wir uns wohl eher für ganz fürchterlich entschieden. Denn die berühmte Straße gleicht wohl eher dem Ballermann und ist für jeden Party Urlaub sicherlich super geeignet.
Am zweiten Tag ging es in den Boulevard. Sonderlich weit kamen wir leider nicht. Wir hatten einen kleinen medizinischen Notfall und durften ein amerikanisches Krankenhaus von innen erleben. Vorweg, es geht uns beiden gut. Der 3h Aufenthalt im Krankenhaus hat uns schlappe 3.500 Dollar gekostet. Die Fahrt mit dem Krankenwagen und die Kosten der Ärzte sind hier noch nicht mit einkalkuliert. Das Ganze werden wir mit einem Überraschungsbrief/Mail noch erfahren. Yeey!
Also mal kurz alles neu sortiert, den Tag hätte man echt einfach streichen können. Der kurze Schockmoment hat unsere ganzen Reisepläne in Sekunden an uns vorbeiziehen lassen. Und mir (Anna) wurde erst so richtig bewusst, welche riesige Verantwortung wir gegenseitig tragen. In einem riesigen Land, mit einer anderen Sprache, in der jegliche vertraute Person sehr weit weg ist. Und lasst euch sagen, ich brachte kein einziges englisches Wort mehr raus und war nicht mehr in der lange, in einer anderen Sprache zu denken, geschweige denn zu sprechen.
Frisch erholt haben wir unseren Tag aber nachgeholt. Und was sollen wir sagen?! Es war einfach der Wahnsinn! Las Vegas hat uns richtig gefesselt. Was alles zu sehen und zu erleben ist, lässt sich nicht beschreiben. Und für uns gibt es nur eine Antwort auf die Frage, ob es sich lohnt! Und die heißt: DEFINITIV!
Wir reisen weiter. Erst zum Hoover Dam, dann zum Fire State Park. Ersteres war mal wieder eine interessante Polizeiliche Begegnung. Denn so einfach kommt man zum Hoover Dam gar nicht hin. Wohnmobil Durchsuchung! Wir wurden schärfer gefilzt als an der US Grenze. Unteranderem wurden wir gefragt, ob wir Sprengkörper oder in unserer Militär-Dachbox eine Bazooka dabei hätten…
Der Fire State Park hat uns wirklich begeistert. Wir befinden uns in Utah und ab sofort beginnt sich das Land rot zu färben. In faszinierenden Gesteinsschichten bekommen normale Felsen wunderschöne Farbverläufe. Wir haben nun auch endlich Dickhornschafe gesehen. Was mich besonders gefreut hat.
Eigendlich wollten wir schon lange im Zion Nationalpark sein, aber aus Gründen der Gemütlichkeit, bewegt es uns gerade nicht weg. Die Zeit rinnt weiter und unser Zeitplan ist straff. Morgen wird’s dann wohl wieder weiter gehen.
Die letzten 3 Tage haben wir die Zeit mit zwei unglaublich tollen Personen verbracht. Samantha und Svenja, die beide aus München sind und mit Rucksack die Panamericana bereisen.
Seit Kanada hatten wir keinen ausgiebigeren Kontakt mehr mit deutschen und dann auch noch in unserem Alter. Wir haben danach gelechzt! Und DAS hätten wir von uns nie erwartet. Uns haben intensive soziale Kontakte wirklich gefehlt! Da haben wir uns am ersten Abend doch gleich so verquatscht, dass wir erst um halb 5 ins Bett gekommen sind?! Die zwei sind von Südamerika nach oben gereist und so konnten wir gegenseitig eine Menge Erfahrungen austauschen. Nach 3 Tage intensivste Zeit miteinander, war es echt schwer sich zu verabschieden. Aber hey, wir konnten das erste Mal unser komplettes Greeny Geschirr verwenden!! 😀
Für die nächsten Wochen sind wieder viele tolle Orte geplant, es wird spannend!
Bis bald,
Anna & Michi