Wir haben die Great Lakes hinter uns gelassen und düsen nun immer weiter in Richtung Westen.
Noch sind wir ganz schön zügig unterwegs. Das macht sich mittlerweile bemerkbar. Unser Kopf kommt nicht ganz mit. Jeden Tag haben wir tausende neue Eindrücke. Fast jeden Tag sehen wir Tiere, die wir zuvor nur aus Doku´s kannten.
Jedoch wollen wir an die Westküste. Zwar nehmen wir die Parks, Museen und Sehenswürdigkeiten mit die uns interessieren aber länger als eine Nacht bleiben wir nie.
So kommt es, dass wir durchaus in den letzten 3 Wochen unsere 5.000 km geknackt haben…
5.000 km?! Unvorstellbar oder?
Wir sind in der Mitte Kanadas angekommen. Die Kornkammer Kanadas. Seit den großen Seen ist das Land platt. Riesige Felder wohin man blickt. Verrückt. Nicht nur Seen bis zum Horizont, sondern auch endlos Feld & Land. Wir fahren die letzten 1000 km durch dieses platte Land.
Das Lenkrad könnte man anbinden. Die Straßen gehen 100km immer gerade aus. Eine groß gezogene Kurve und wieder 100km gerade aus. Nächste Abbiegung in 97km, zeigt unser Navi an. Das könnte jetz den Eindruck erwecken, es würde langweilig werden oder auch nicht spektakulär genug. Zumal die Frage warum alles eine gewisse Spektakulität auf Reisen braucht ?! Zum anderen hängt unsere Faszination ebenfalls an diesem platten Land, wie an den Landstrichen davor. Selbst hier, 100 km vorausschauend, tut sich immer wieder eine neue Überraschung auf.
Einen Elch, Bisons, Kanadagänse wohin das Auge reicht, Kojoten, sogar Pelikane haben wir gesichtet. Und plötzlich spaziert vor unseren Augen sogar ein Luchs über die Straße!
Wir sollten auch mal über diese überwältigenden Massen an Kanadagänse sprechen.
Mir war davor noch nicht mal klar, dass es explizite ,,Kanada” Gänse gibt. Und die sind hier überall. Beziehungsweise sie fliegen gerade im Scharren Richtung Süden. Aber nun nicht wie man sich unsere Taubenplage im Venedig vorstellen würde, sondern in einem wirklich guten Verhältnis zu diesem riesigen Land. Gegen Dämmerung sieht man sie an besonders attraktiven Seen oder Feldern übernachten. Bevor sie am Morgen ihre Truppe zusammen rufen und weiter in Richtung Süden fliegen. Wunderschöne Tiere, die in beeindruckenden Formationen über den Himmel fliegen.
Wir schauten uns Winnipeg an. Und kommen auch wieder auf den Entschluss, dass Städte wirklich anstrengend zu besichtigen sind. Zum großen Glück ist die Infrastruktur hier für große Fahrzeuge, wie wir nun Mal eins haben, ausgelegt.
Das rein und raus kommen ist also vergleichsweise einfach.
Um eine Stadt zu besichtigen braucht man aber nun Mal mehr als ein paar Stunden. Eigentlich sogar ein paar Tage und die kann man dann auch schlecht im Camper verbringen.
Drum wird abgespeckt die Städte besichtigt. Außerdem -wir sind hier jetzt mal absolut ehrlich- Landschaft, Natur, Flora & Fauna packt uns mehr, als die oft grauen Städte mit ihren Leuchtreklamen.
Nach einem gestrigen Besuch in Wanuskewin ein beeindruckendes Tal voller Geschichte, geht es nun in Richtung Calgary weiter, wir schauen uns Drumheller an. Bevor wir dann endlich in DIE Nationalparks Kanadas eintauchen – Banff & Jasper.