Woche 35; Tornados in Texas
Woche 35; Tornados in Texas

Woche 35; Tornados in Texas

… so fing unser Blogbeitrag letzte Woche an. Und genauso, könnte ich heute auch wieder anfangen. Noch nie in unserem Leben, wurde uns so klar welche zerstörerische Kraft Mutternatur haben kann. In unserer zweiten Nacht in Texas, zog ein Thunder Storm auf. Einer der Tornados ausbilden kann und Hagelkörner in Baseballgröße. Während wir vor Greeny unter einer Überdachung standen, schauten wir uns aus weiter Entfernung die Blitzlichter an. Da soll noch jemand sagen, Nordlichter wären etwas einzigartiges. So ein Leuchtfeuer am Himmel ist mindestens genauso spektakulär. Vor allem, wenn währenddessen noch die Sonne untergeht. Es begann zu regnen. Blitz und Donner waren nun auch über uns. Aber noch machten wir uns keinerlei Sorgen, dass ein Tornado um die Ecke kommen könnte. Doch kaum war die Sonne hinter dem Horizont untergegangen, kam in einer rasenden Geschwindigkeit unser Campingplatzbesitzer angeschossen.

Es schüttete in Strömen und den einzigen Satz den wir hörten war ,,Jetz! Sofort mitkommen!“ Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Auch wenn wir den ganzen Tag lang spekulierten, was, wie passieren könnte. Wie wir uns oder Greeny retten könnten. War alles das, eine fiktive Situation in unseren Köpfen. Doch jetz wurde uns das erste Mal richtig bewusst, es könnte erst werden! Wir versuchten also Greeny wetterfest zu machen, räumten in Minutenschnelle alles an einen ,,sicheren“ Platz und stiegen ins Auto. Wir rasten zum nächsten Grundstück. Vor uns ging eine schwere, im Boden eingelassene Metalltür auf. Wir stiegen die Treppen hinab und stellten uns erstmal bei allen anderen Wartenden vor. Super! Wir Genies! Hatten uns wirklich Null darauf vorbereitet.

Während alle anderen mit Rucksäcken unten warteten hatten wir gerade mal uns zwei dabei. Und aufs Klo mussten wir auch ganz dringend! Aber wer erzählt einem denn bitte im Vorhinein, wie man sich auf einen Tornado vorbereiten muss? So saßen wir also in dem Erdkeller, hofften inständig das Greeny alles gut übersteht und konnten die Situation nicht wirklich realisieren. So unwirklich war das hier alles. Die Bewohner erzählten uns, es wäre der erste Tornado dieser Saison. Das es aber gang und gäbe wäre und es für sie ganz normal ist. Sie waren sogar überrascht, dass wir in Deutschland keine (zu mindestens nicht in dieser Vielzahl und Größenordnung) kennen. Wir sprachen über die Tiere, die Millionen von Rindern, die auf den Felder stehen, ohne Schutz. Vom Hagel regelrecht zerfetzt werden oder wie im letzten Jahr, hier in dieser Region, über 1 Millionen, dem Buschfeuer zum Opfer fielen.

[Warten unten im Erdkeller]

Mike erzählte uns, dass normalerweise um die 30 inch Regen im Jahr fallen. Die letzten 5 Jahre waren es insgesamt nur 15 inch. Es wird trockener und die Naturkatastrophen nehmen zu. Willkomen im Klimawandel. Interessant nur, dass gerade die Texaner, den Mann zum Präsidenten wählen, der diesen leugnet. Wir harren also in unserem Schutzbunker aus. Nach 2h war der Spuck vorbei. Es regnete immer noch in Strömen, aber die Windprognosen wurden besser. Und wir konnten erleichtert wieder in unseren Greeny.

Man könnte es für einen Scherz halten, aber am nächsten Tag hatten wir einfach dasselbe Szenario wieder! Man muss dazu sagen, dass diese starken Wetterereignisse teilweise erst Stunden davor bekannt werden. So fuhren wir an diesem Tag über 250km und steckten am Abend wieder in einer Tornado Zone. Dieses Mal entschieden wir uns für das Weiterfahren, raus aus der Zone. Das ist für uns, mit einem so langsamen Fahrzeug, gar nicht mal so einfach. Aber wir hatten Glück wir schafften es bis an den Rand, der angegebenen Zone. Und blieben dieses Mal von dem Unwetter unberührt. Wir müssen gestehen, als wir die Route durch Texas geplant hatten, war uns das nicht bewusst. Seitdem kann man, im Osten der USA, fast täglich Tornadozonen beobachten.

Aktuell sind wir in Dallas. Es geht jetz in den Süden, über San Antonio zur Mexikanischen Grenze. Unwetter, Tornados werden uns nun wohl begleiten. Man gewöhnt sich an alles, oder? Als wir damals in Kanada angekommen sind, ist und das erste Mal bewusst geworden in welch einem ,,Harmlosen“ Land wir leben. Ob wir je wieder, nachts im Wald, in Deutschland, Angst haben werden? Alles was dem Menschen gefährlich werden kann, ist der Mensch selbst. Zeigen die Schlagzeilen, die uns selbst hierher erreichen. Alles andere haben wir erfolgreich ausgerottet. Und selbst Naturkatastrophen sind die Seltenheit, wobei wir diese durch unser Handeln nun auch erfolgreich zu uns bringen. Alles in allem muss man sagen, in Deutschland lebt es sich, bislang ganz gut und solche Extreme sind für uns Neuland.

Wie oben erwähnt, befinden wir uns gerade in Dallas. Eigendlich eher in Fort Worth. Die Cowboy Stadt Texas. Und genau darauf haben wir uns schon sehr gefreut. Cowboystiefel und -hüte, die nicht nur für den Tourismus angelegt werden. Ein ganz echter Lifesytle. Und so freuen wir uns nun, das Pendant zu unserem Powwow erleben zu dürfen. Auch ein Rodeo stand auf dem Programm. Einer der Dinge die man nicht nochmal gesehen haben muss. Auch die amerikanische Art ist uns oft zu viel. Vieles wird sehr stark aufgeblasen, ohne dass wirklich was dahintersteht. Das ist nicht ganz unsers. Fort Worth ist in allem aber eine wirklich schöne US-Stadt. Die es sich lohnt zu besuchen.

Für uns geht es jetzt weiter. Und nun, kann ich wirklich, für ziemlich lange Zeit sagen, es geht nur noch Richtung Süden!

Ob wir nächste Woche wohl schon in Mexico sind?

Ein Kommentar

  1. Maria Krämer

    Da hat euer Greeny ja was aushalten müssen! Die Hagel bälle haben offensichtlich keine Dellen gemacht. Kaum zu glauben.
    Auf jeden Fall habt ihr jetzt mal was erlebt, was wir nicht kennen.
    Viel Glück weiterhin, Maria

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