Wir machen Urlaub!
Aufgehört haben wir beim letzten mal mit „Somit gehört diese Cenote für die nächsten Tage, uns ganz allein!“. So war es dann auch. Wir waren an dem kleinen Campingplatz drei Nächte. Besonders viel ist in dieser Zeit nicht passiert. Wir verbrachten viel Zeit in der „Palapa“ einem Unterstand abgedeckt mit Palmenblättern. In die Cenote trauten wir uns leider nicht hinein. Es ist eine fast komplett geschlossene Cenote in die nur sehr wenig bis gar kein Tageslicht eindringt. Das wäre nicht so schlimm denn die Besitzer haben Licht installiert doch um an das Wasser zu gelangen, muss man über eine ca. 5 Meter lange Hängebrücke, die ca. 8 Meter über dem Boden baumelt. Wir haben schon einige Hürden auf unserer Reise überwunden doch hier mussten wir kapitulieren. Macht nichts dann stehen wir halt ein paar Minuten länger unter der Dusche, aus der, wie auch sonst das Wasser der Cenote sprudelt.
Wir reisen weiter und kommen flott voran. Man merkt deutlich den Tourismus in Yukatan. Die Straßen sind gut und nur selten zwingt uns ein Topes zum Bremsen. Ich hatte ganz vergessen, wie entspannt es ist mit Greeny zu fahren, wenn nicht dauerhaft alle 5 Greeny-Fahr-Sinne, 200% der Gehirnleistung verbrauchen. Warum Fünf? Ganz einfach mit Greeny gibt es 5 Dinge die man beim Fahren auf mexikanischen Straßen dauerhaft beachten muss, um heile anzukommen. Das sind: Schlaglöcher, Topes, Stromleitungen, Äste und Menschen / Tiere.
Unter diesen Bedingungen kommen wir 300 km weit bis nach Bacalar, einer wunderschön gelegenen Süßwasserlagune. Auch hier beziehen wir wieder einen kleinen Stellplatz. Wir schwimmen im türkis blauen Wasser und gehen am Abend zum Italiener und essen eine wirklich gute Pizza. Normalerweise meiden wir die Touristenhotspots, doch wenn man mal wieder etwas heimisches essen möchte, haben diese auch ihre Vorteile. Nach zwei Tagen im Wasser entdecken wir ein kleines Warnschild. Es ist ein Krokodil abgebildet. Von Olga (Campingplatzbesitzerin) erfahren wir, ja es gibt hier zwei verschiedene Arten von Krokodilen aber die sind ungefährlich und sehen tut man sie fast nie. Wir hätten lieber nicht Googlen sollen. Seit wir wissen, dass diese putzigen Tiere nur 7 Meter lang werden und es nur selten zu angriffen auf Menschen kommt, ist das Wasser dann doch gar nicht mehr so verlockend wie noch am Anfang. Wir haben uns in den Platz verliebt. Ganz im Gegensatz zur Hauptsaison ist es unglaublich friedlich. Doch nach 5 Tagen wollen wir langsam über die Grenze nach Belize und hierfür treffen wir also unsere wiederkehrenden Grenzrituale.
Die Grenze nach Belize.
Vor jeder Grenze wird Greeny hübsch gemacht. Es ähnelt schon fast einem kleinen Frühjahrsputz. Man möchte ja einen guten Eindruck hinterlassen, bei der Fahrzeugkontrolle. Und möchte verhindern, dass hier und da intensiver geschaut wird als nötig.
Alles was wir nicht einführen dürfen wird entweder gegessen oder an schwierig zugängliche Plätze verstaut.
An jeder Grenze, bekommt man einen Vorgeschmack für das Land. Der ist leider meistens ein Dämpfer bei der Vorfreude auf das neue Land. Nicht so in Belize!
Nach einem kurze Ausreise Prozedere in Mexiko und einer Desinfektion von Greeny geht es zur Immigration von Belize. Staatliche Grenzhelfer strahlen uns an und erklären uns kurz das Vorgehen. Nach 10 Minuten bekommen wir den Stempel für 30 Tage Aufenthaltsgenehmigung. Keine 30 Minuten Später ist auch Greeny eingeführt. Noch kurz zur Fahrzeugkontrolle, wie immer der schnelle Blick der Beamten in alle Schubladen, in der Küche und in den Kühlschrank und schon sind wir in Belize.
Wundervoll wie klein ein Land sein kann!!
Belize ist etwas größer als Hessen quasi nicht viel größer als Greeny und so rollen wir die 160 km zu unserem angestrebten Urlaubsort direkt am Strand. Belize hat ein Straßennetz von ca. 3000 km und davon sind nicht mal 600km Asphaltiert. Zum Vergleich, Berlin hat ein Straßennetzt von fast 5.500 km. Kleine Randbemerkung, natürlich alles Asphaltiert.
Im Allrad und in Schrittgeschwindigkeit schnurrt Greeny die letzten 10 km zu unserem angestrebten Stellplatz. Man kann es Greeny förmlich anhören, dass das, das Terrain ist, auf dem er sich am Wohlsten fühlt.
Uns begrüßt Alvan, ein Einheimischer der vom Kanadischen Grundstücksbesitzer angestellt ist. Wir sind mal wieder ganz alleine. Noch nicht mal der Besitzer ist hier. Wir bekommen nur per WhatsApp die Nachricht: Genießt den Aufenthalt, wenn was ist fragt den Nachbarn (ein Grieche), ich bin gerade im Urlaub in Canada.
So Stehen wir also nun hier, keine 5 Meter von der Karibischen See entfernt und genießen zum ersten mal seit 35.000 km unsere Hängematte. Alvan zeigt uns noch, wie wir an die Kokosnüsse rankommen und dieses Knacken und welche anderen Früchte wir sammeln und essen können. Ganz glücklich, dass wir wieder englisch sprechen können.
Kurz um, wir sind in unserem eigenen kleinen Paradies gelandet und genießen die Ressourcen, die uns die Natur zur Verfügung stellt. Ganze 10 Tage wollen wir hierbleiben, solange wie sonst noch nirgends! Ob wir das schaffen?
Bis zum nächsten mal!
Anna & Michi