Woche 49 u. 50: Das Warten hat ein Ende
Woche 49 u. 50: Das Warten hat ein Ende

Woche 49 u. 50: Das Warten hat ein Ende

Wir haben nun noch fünf Tage bis unser Besucht zu uns stößt. Wir sind schon ganz aufgeregt ob alles klappen wird. Immerhin wird Martina -die kleine Schwester von Anna- über 30 Stunden unterwegs sein, bis sie endlich in Guatemala landen wird. Da wir nicht wirklich etwas besser zu tun haben, verbringen wir den Tag mit Putzen und herrichten für Martina. Vor ein paar Monaten war Jakob zu besuch. Danach habe ich einige Polster und Decken verstaut, die wir nur für den Besuch brauchen. Bloß wo habe ich das alles hin geräumt? Manchmal ist es für mich unvorstellbar wie gut man auf 12 Quadratmetern Sachen verstecken kann.
Noch 4 Tage: Wir zählen die Tage schon seit ein paar Wochen runter. Doch jetzt wo es nur noch so wenige sind steigt mit jedem Tag die Aufregung. Auf dem Weg nach Guatemala müssen wir aber noch etwas feiern! Wir fahren auf Greeny den 100.000ten Kilometer drauf.
Guatemala eignet sich nur sehr bedingt für das Campen, daher entscheiden wir uns, noch eine Nacht auf einer Tankstelle zu verbringen. Die Nächte auf Tankstellen sind immer etwas spannend. Es ist laut, es sind dauernd irgendwelche Menschen um Greeny und dann sind da noch die Trucker, die mit ihren beiden Anhängern Haar scharf neben Greeny einparken. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob wir je die Tür wieder aufbekommen würden.


Langsam wird es Nachmittag und wir wissen von anderen Reisenden, dass die Rushhour brutal sein muss. Und ja das ist sie… Brutal ist kein passendes Wort dafür. Um hier überstehen zu können muss man entweder völlig verrückt sein oder alle Zeit der Welt haben und nicht besonders viel Wert auf sein Fahrzeug legen. Wir entscheiden uns für das Zweitere und brauchen so für die 8 Km ca. 2,5 Stunden und sind sehr froh als wir den angestrebten Parkplatz ansteuern.

Für die nächsten Tage ist ein Platz auf einer zweispurigen Straße unser zuhause. Zum Glück ist es eine sehr gute Wohngegend und der Verkehr hält sich in Grenzen.

Es geht alles gut und es gibt keine Probleme. Nach 30 Stunden Reisezeit, schließen wir sie, nach einem Jahr, wieder in unsere Arme.

Gleich nach Ankunft geht es raus aus der Stadt. Es geht nach Antigua. Unser Navi zeigt uns ganz neue Wege wegen eines Unfalls und so bekommt unser Besuch gleich mal am ersten Tag alle Probleme unseres täglichen Reisealltags zu spüren.

Bis wir auf die Wahnwitzige Streckenplanung vom Navi aufmerksam werden sind wir schon zu tief in das enge Straßennetz einer Kleinstadt eingedrungen und es gibt kein zurück mehr. Höchste Konzentration ist gefragt. Geht es noch unter den Stromleitungen durch? Bleiben wir gleich an dem Balkon hängen? Zerstören wir den Spiegel des anderen Autos oder geht es noch? Es geht oft um Millimeter. An einer Ecke steht ein Straßenpolizist der sichtlich über unsere Lage amüsiert ist. Geht es hier nach Antigua? fragen wir ihn… und er gibt uns lachend Bescheid, dass wir einfach immer geradeaus müssen. Wir glauben schon nicht mehr daran, aber tatsächlich geht es noch um ein scharfes Eck und wir stehen an einem Feldweg. Nach 15 km Feldweg und zwei Stunden später schaffen wir es doch tatsächlich nach Antigua.

Wir verlieben uns schnell in Antigua. Wir fühlen uns sicher, die Meschen sind nett und es gibt jede Menge kleine Kaffees und Restaurants. Wir machen viele Ausflüge in die Stadt und erkunden jede Gasse und jedes Geschäft und ist es noch so klein.
Als Überraschung geht es nach Hobbitenango. Hier ist mit viel Liebe zum Detail ein Hobbit Dorf nachgebaut und es gibt verschiedene Attraktionen.

Unser nächster Stopp ist Lago de Atitlán. Wir stehen direkt am Wasser und schauen auf die drei hier angrenzenden Vulkane. Einige der Dörfer um den See sind mit dem Auto nicht zu erreichen. So entscheiden wir uns für das Wassertaxi. Mit 50 km/h flitzen wir von Dorf zu Dorf bis wir in San Marco ankommen. Anna und Martina waren nicht so begeistert von der rasanten Fahrt. Wir schlendern durch die kleinen Gassen, gehen hier und da einen Caffè trinken und schauen uns einen „Botanischen Garten“ an.

Nach dem Mittagessen geht es noch weiter nach San Juan. Auch hier erkunden wir das kleine, steil am Hang liegende Dörfchen. Natürlich darf das eine oder andere Souvenir nicht fehlen.

Normalerweise meiden wir große Touristenspotts doch eine gute Sache haben sie alle gemeinsam. Man kann quasi alle Attraktionen ganz einfach erreichen. Das tut uns gut und schont Greeny. Es gibt noch eine Sache die wir unbedingt ausprobieren wollen.

Eine Zipline durch den Dschungel. Die erste fahrt ist eine große Überwindung 25 Meter über dem Boden schwebt man bis zu 400 Meter weit über die Baumkronen hinweg. Der ein oder andere Baum sollte mal wieder zugeschnitten werden aber hey wir sind ja in Guatemala! Wer seine Füße nicht einziehen kann ist selbst schuld!

Wir genießen das langsame Reisen von Ort zu Ort sehr. Meistens fallen wir todmüde bei Sonnenuntergang ins Bett aber es gibt auch Tage da schaffen wir es noch, das ein oder andere zusammen zu spielen.

Wie viele Abendteuer wir noch zu dritt erleben und ob auf 12 qm uns noch die Decke auf den Kopf fällt werden wir nächste Woche berichten. Bis dahin, Nerven aus Stahl, Oropax und eine Nasenklammer für strenge Düfte.

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