Banff & Jasper – unser Fazit & was sonst noch so passiert ist
Wollen wir heute mit den guten oder den nicht so schönen Seiten anfangen?
Wir fangen mal mit dem Guten an und hängen die Nationalparks hinten dran. Wir sind seit ca. 2 Wochen seeehr langsam unterwegs. Unser Plan ist am Ende des Oktobers in Prinz Rupert zu sein. Seit Jasper sind wir 600km gefahren und das in 14 Tagen. Hört sich nach viel an, wenn man aber alle paar Tage 100-200 km fährt, kann man durchaus ein paar Tage länger an einem tollen Stellplatz bleiben und so machen wir das seitdem auch. Angeln, lesen, Rummikub spielen und übers Leben philosophieren.
Zwischen durch werden Gerichte gekocht, wofür wir sonst nie Zeit hatten, es wird regelmäßig Brot gebacken (kaufen kann man hier wirklich keins) und ab und an fällt auch eine kanadische Unterhaltung an. Wir können Bieber bis tief in die Nacht beim bauen beobachten, kochen und können vom Fenster aus Fischotter zuschauen, die neugierig uns beobachten.
Mittlerweile haben die Bäume ihre Blätter verloren und es ist auch definitiv frisch geworden. Trotzdem hatten wir die letzten Wochen fast durgehend Sonnenschein. Fantastisch 😊
Kanada ist ein unglaubliches Land für Camper und Reisende. Stellplätze die wir uns in Europa nur erträumen können.
Nach Prinz Rupert geht’s vor allem wegen einer Sache und die nennt sich Motorvorwärmer. Unser Startproblem mit Greeny hat sich in der zwischen Zeit leider nicht von selbst repariert. Es sind mehr Dinge die uns hierzu beschäftigen.
Punkt 1 er raucht bei Start immens weiß! Hat er schon immer, nur jetzt noch ein wenig mehr – wir gehen nicht davon aus, dass es die Zylinderkopfdichtung ist. Aber! Was wir dazu schon in Erfahrung bringen konnten ist, dass Kanada eine erschrecken schlechte Spritqualität hat. Dran hätten wir hier noch nicht gedacht. Wir haben uns nun mal Aditive besorgt, jetzt raucht er immer noch weiß aber dafür weniger schwarz beim Gasgeben :D.
Punkt 2 das Starten bei Kälte. Hier haben wir uns einen Startpilot besorgt. Seitdem ist das zu mindestens wesentlich besser geworden. Aber die Motorvorwärme Heizung ist bestellt und wartet, wie gesagt, in Prinz Rupert auf uns.
Punkt 3 der Anlasser, hier sind wir uns noch unschlüssig. Hier mehrere Vermutungen; Kontaktproblem, verschließ am Anlasser, Verschließender Kontakt im Schaltgestänge. Wir werden es weiter eruieren.
Nach Prinz Rupert solls nun doch über die Grenze Alaskas gehen. Da gibt es nämlich einen Ganz bestimmten Gletscher zu dem wir wollen.
Kommen wir von den Zukunftsplänen nun zu unserem Fazit der Nationalparks Banff & Jasper.
Wir hatten während unseres Aufenthaltes einige Gespräche mit anderen Reisenden; deutsche, Kanadier, Langreisende und Kurzreisende. Viele liefen auf dasselbe hinaus. Die Landschaft ist wirklich wunderschön! Aber! Der kommerzielle Aspekt und die dazugehörige Infrastruktur sind ernüchternd! Viele von uns waren bereits in anderen National-, Provincal- und Regionalparks. Die gibt es hier in Kanada wie Sand am Meer. Und viele, wenn nicht der größte Teil davon, war besser strukturiert als die zwei Hauptattraktionen.
Selbst an der der Grenze Banff zu Jasper wurde lediglich unsere Jahreskarte kontrolliert, auf die Frage ob es für Jasper auch eine Karte, ein Geheft, IRGENDWAS gibt wurde das nur verneint. Über den Icefield Parkway -der Banff und Jasper verbindet- fährt man ca. 300km ohne einen einziges Telefonsignal. Kein Wlan, kein Netz, keine Verbindung. Heißt eben auch keine Wanderkarten, keine Campingplatzstandorte, keine Information. So schwer sollte das doch nicht sein hier etwas zur Verfügung zu stellen? Das sind hier ein bis zwei Dinge die mit vielen anderen einher gehen.
Wir fahren über den Icefield Parkway zum Athabasca Glacier. Einer der Hauptattraktionen im Jasper Nationalpark. Hier kann man sich für 140 Doller/p.P mit einem Offroad Bus über den Gletscher fahren lassen. Alle 15 min startet ein Bus.
An den Anfang des Gletschers kommt man auch ganz einfach zu Fuß ran. Genau das haben wir dann auch gemacht. Meter für Meter sind Jahreszahlen in den Weg integriert worden. Man geht sozusagen denn Schmelzweg des Gletschers entlang. In den letzten 125 Jahren ist er 1,5km zurück gegangen. Hört sich nicht viel an, aber das Volumen macht es. Er hat dabei mehr als die Hälfte seines Volumens verloren. Bilder dazu findet man leicht auf Google. Ein merkwürdiges Gefühl gleichzeitig die roten Busse zu sehen…
Zum Schluss noch ein ganz Interessanter Fakt. In den zwei Nationalparks begegneten wir ständig Deutschen und Schweizern. Auch Expeditionsmobile fahren einige umher. In den letzten 600km, seit Jasper, haben wir von beiden nichts mehr angetroffen. Es ist faszinierend wie sich an solchen Hotspots die Menschen zusammenfinden.
Wir sind nun auf jeden Fall froh weiter in Richtung Norden zu düsen.