Woche 78: Ein neues Costa Rica auf der Panamericana
Woche 78: Ein neues Costa Rica auf der Panamericana

Woche 78: Ein neues Costa Rica auf der Panamericana

Nacional Marino Bellena:

Seitdem wir zurück sind erleben wir auf der Panamericana ein anderes Costa Rica. Eines, das in allen erdenklichen Farben blüht! Bäume bedeckt von Knall orangen leuchtenden Blüten. Lila, rosa, rot … egal wo das Auge auch hinblickt erstrahlen die leuchtendsten Farben.

Wir verbrachten zwei Tage am Campingplatz in Uvita. Von diesem kommen wir auf einen langgezogenen Sandstrand. Das ganze Strandgebiet ist im „Parque Nacional Marino Ballena“ Zusammengefasst und die Hauptattraktion ist eine bei Ebbe entstehende Wahlflosse, die ins Meer hinausragt. Klinkt spektakulär? Aus der Vogelperspektive via Drohne ja, doch von unten ist es „nur“ ein wundervoller Strand. Vom Campingplatz aus sind es 3 km bis zur Wahlflosse und bewundern dort einen Sonnenuntergang, wie er sonst nur in Bilderbüchern zu finden ist. Bei Nacht laufen wir zurück. Wer schonmal einen nicht offiziellen und schon gar nicht gekennzeichneten Eingang bei Tag an einem Strand gesucht hat, kann sich vorstellen wie lang wir bei Nacht gesucht haben.

Unsere Körper haben sich dann doch in den 2,5 Monaten in Deutschland sehr an die dortigen Temperaturen gewöhnt, und so sind wir sehr froh, dass die nächste Etappe wieder in die Berge geht. Von den Temperaturen her ist es wesentlich angenehmer geworden. Es regnet nicht mehr und somit ist die Luftfeuchtigkeit auf recht konstante 60 – 80% gesunken. 35°C sind bei 70% Luftfeuchtigkeit wesentlich angenehmer als bei 100%… Bevor wir ganz ins Costa Ricanische Gebirge eintauchen fahren wir noch bei unseren australischen Freunden vorbei, die es sich auf ca. 1000 hm bei kanadischen Auswanderern gemütlich gemacht haben. Es ist ein sehr freudiges wiedersehen und gleich werden die Erfahrungen und Erlebnisse der letzten Monate ausgetauscht.
Es geht immer weiter nach oben. 1000 hm … 2000 hm … 3000 hm … mit maximal 30 km/h und auf schmalen Straßen gurken wir Stunde um Stunde bergauf. Nach etlichen Stunden kommen wir endlich auf 3400 hm an unserem Campground an. Als wir Greeny abstellen und die Stille über uns hereinbricht pfeifen die Ohren. Kein Vogelgeschrei, kein Affengebrüll. Wir reißen die Fenster in unserem Zuhause auf und merken wie die Kühle trockene Luft das Holz zusammenzucken lässt. So kalt war es das letzte Mal in den USA. Es wird Dunkel und die Temperaturen sinken. Plötzlich ist die Außentemperatur gleich zu Kühlschrankinnentemperatur. Wir schalten die Heizung an. Wir schlafen ruhig und eingekuschelt unser einer dicken Decke. In der Früh liegt die Tiefsttemperatur bei 6°C. Leider müssen wir nach einem Tag der Entspannung weiter nach San José.

Mit ein zwei Hustern, lässt uns Greeny wissen, dass es ihm kalt ist und er gerne einen Moment zum Aufwärmen hat. Nach viel Trubel in der Großstadt finden wir am Abend ein Plätzchen bei einer Eventlokation inkl. Restaurant. Das Stehen ist kostenlos. Als Dank für ein solch tolles kostenloses Plätzchen gönnen wir uns im Restaurant eine Pizza. Was soll man sagen … diese Pizza kann es leicht mit einer echten Italienischen aufnehmen! Wir schwelgen im siebten Himmel und genießen in vollen Zügen die Pizza.

Nationalpark Tortuguero:

Ein Grün Leguan liegt auf dem Steg und Sonnt sich.

Das nächste Ziel ist der Nationalpark Tortuguero.
Es geht immer bergab bis wir wieder auf Meereshöhe am Nationalpark ankommen. Wir tauchen in ein Costa Rica ein, das wir so nicht kennengelernt haben. Bis jetzt war dieses Land überwiegend geprägt von europäischen, kanadischen und US-amerikanischen Auswanderern. Jetzt tauchen wir wohl wieder in das Zentral-Amerikanische Costa Rica ein. Die Straßen werden schlechter, wir fahren Kilometer um Kilometer durch Barackensiedlungen und Bananenplantaschen so weit das Auge blicken kann. Durch andere Reisende und über unsere Navigations-App wissen wir, dass dieser Teil des Landes nicht mehr so sicher ist wie der Westen.
Wir erreichen einen der vier Eingänge zum Nationalpark. Aber eigentlich ist es nur der Parkplatz, denn zum Nationalpark muss man noch eine Bootsfahrt absolvieren, die mindestens eine Stunde dauert. Ein Tag Nationalpark mal ganz anders doch lassen wir lieber die Bilder dafür sprechen.

Blau-Reiher (Ardea herodias) – Der elegante Jäger der Mangroven

Der Blau-Reiher ist ein beeindruckender Wasservogel, der häufig in den Feuchtgebieten von Costa Rica zu sehen ist. Mit seinem langen, schlanken Hals und den blaugrauen Federn bewegt er sich elegant durch die Mangroven und Flussufer des Tortuguero-Nationalparks. Der geschickte Jäger steht oft regungslos im flachen Wasser, bis er blitzschnell mit seinem spitzen Schnabel zuschlägt, um Fische, Amphibien oder kleine Reptilien zu fangen.

Gelbstirn-Blatthühnchen (Jacana spinosa) – Der Akrobat auf den Seerosen

Das Gelbstirn-Blatthühnchen ist ein außergewöhnlicher Wasservogel, der mit seinen langen Zehen scheinbar mühelos über schwimmende Pflanzen wie Seerosen läuft. Besonders in den ruhigen Gewässern des Tortuguero-Nationalparks in Costa Rica lässt sich dieser farbenfrohe Vogel gut beobachten. Sein auffälliges Merkmal ist der leuchtend gelbe Stirnschild, der sich von seinem kastanienbraunen Gefieder und den schwarzen Flügeln abhebt. Besonders faszinierend: Beim Gelbstirn-Blatthühnchen übernehmen die Männchen die Brutpflege und kümmern sich um den Nachwuchs, während die Weibchen mehrere Partner haben können.

Grünreiher (Butorides virescens) – Der clevere Fischjäger

Der Grünreiher ist ein kleiner, aber äußerst geschickter Reiher, der oft in den dichten Uferzonen des Tortuguero-Nationalparks zu finden ist. Mit seinem dunklen, grünlich schimmernden Gefieder, der kastanienbraunen Brust und dem scharfen Schnabel bleibt er perfekt getarnt zwischen Ästen und Mangroven. Ein besonderes Verhalten des Grünreihers ist seine intelligente Jagdstrategie: Er nutzt kleine Äste oder Insekten als Köder, um Fische anzulocken – eine Seltenheit im Tierreich! Wenn sich die Beute nähert, schlägt er blitzschnell mit seinem Schnabel zu.

Kahnschnabelreiher (Cochlearius cochlearius) – Der geheimnisvolle Nachtjäger

Der Kahnschnabelreiher, auch Bootschnabelreiher genannt, ist ein faszinierender Vogel, der vor allem nachts aktiv ist. Sein markanter, breiter Schnabel erinnert an die Form eines Bootes und hilft ihm, Fische und andere kleine Wassertiere aus den flachen Gewässern des Tortuguero-Nationalparks zu fangen. Tagsüber versteckt sich dieser scheue Reiher gut getarnt in dichten Mangroven oder am Flussufer. Anders als viele Reiher ist der Kahnschnabelreiher ein nachtaktiver Jäger, der im Dunkeln nach Beute sucht. Seine großen Augen helfen ihm, auch bei schwachem Licht erfolgreich zu sein.

Keilkopf-Glattstirnkaiman (Paleosuchus trigonatus) – Der verborgene Jäger der Sümpfe

Der Keilkopf-Glattstirnkaiman ist ein kleiner, aber beeindruckender Vertreter der Kaimane, der in den Sümpfen und Flussläufen des Tortuguero-Nationalparks heimisch ist. Seinen Namen verdankt er der markanten Kopfform mit einer abgeflachten Stirn und einem keilförmigen Profil. Obwohl er kleiner als andere Krokodilarten ist, ist er ein geschickter Jäger, der meist in der Dämmerung aktiv wird. Dank seiner perfekten Tarnung bleibt der Keilkopf-Glattstirnkaiman oft unentdeckt, während er regungslos im Wasser lauert. Mit seinen kräftigen Kiefern schnappt er blitzschnell zu, sobald sich eine Beute nähert.

Stirnlappenbasilisk (Basiliscus plumifrons) – Der „Jesus-Christus-Echse“

Der Stirnlappenbasilisk, oft als „Jesus-Christus-Echse“ bezeichnet, ist eine der spektakulärsten Echsen des Tortuguero-Nationalparks. Seinen Beinamen verdankt er der einzigartigen Fähigkeit, über das Wasser zu laufen – eine Fluchtstrategie, die ihn vor Feinden rettet. Mit seinen kräftigen Hinterbeinen kann er sich blitzschnell über die Wasseroberfläche bewegen, bevor er untertaucht. Männliche Stirnlappenbasilisken sind besonders eindrucksvoll, da sie einen großen, auffälligen Stirnkamm besitzen. Diese faszinierenden Reptilien sind exzellente Kletterer und verbringen einen Großteil ihrer Zeit in den Bäumen, von wo aus sie blitzschnell ins Wasser flüchten können.

Geoffroy-Klammeraffe (Ateles geoffroyi) – Der Akrobat des Regenwaldes

Der Geoffroy-Klammeraffe, auch als Spider Monkey bekannt, gehört zu den geschicktesten Kletterern im tropischen Regenwald des Tortuguero-Nationalparks. Mit seinen langen Gliedmaßen und seinem starken Greifschwanz kann er sich mühelos von Baum zu Baum schwingen und große Distanzen in der Luft überwinden. Geoffroy-Klammeraffen sind hochintelligente und soziale Tiere, die in Gruppen von bis zu 30 Individuen leben. Sie kommunizieren mit Rufen, Pfiffen und Körpersprache, um sich im dichten Blätterdach zu koordinieren.

Streifenreiher (Butorides striata) – Der Meister der Tarnung

Der Streifenreiher, auch Mangrovenreiher genannt, ist ein geschickter Jäger, der in den dichten Uferzonen und Mangroven des Tortuguero-Nationalparks in Costa Rica lebt. Mit seinem graugrünen Gefieder und den feinen weißen Streifen ist er perfekt getarnt und fällt oft erst auf, wenn er blitzschnell nach Beute schnappt. Ähnlich wie der Grünreiher nutzt der Streifenreiher manchmal Köder, um Fische anzulocken – ein Zeichen für seine außergewöhnliche Intelligenz. Meist lauert er bewegungslos im Wasser oder auf Ästen, bis sich eine Beute nähert.

Ein sicheres Plätzchen an der Ost-Seite:

Hat sich unser Risikoempfinden in Deutschland verändert? Wir wollen eigentlich noch einige Tage am Strand frei stehen und die Karibik genießen. Wir wissen nicht genau was das Gefühl auslöst, doch unser Bauchgefühl sagt nein zum freien Stehen. Wenn wir eins in den letzten 18 Monaten auf Reise gelernt haben, dann setzte niemals den Kopf über das Bauchgefühl. Wir entscheiden uns für den billigsten Stellplatz, den wir finden direkt am Strand. Jetzt kann man sagen, wo ist der Unterschied zu einem Freien Stellplatz? Es ist nichts eingezäunt und jeder hätte zu jeder Zeit Zugang zum Stellplatz doch das Gefühl passt.
Karibik! Wie schön das Meer und der Strand doch sind. Aber da war doch was? Das letzte Mal als wir an der Karibikküste waren, war in Belize und könnt ihr euch noch an unsere Lieblingshaustiere erinnern? SANDMÜCKEN … nur ein paar aber in mir (Michi) kommt so gleich wieder der innerliche Drang eine Spezies ausrotten zu wollen.
Sogleich wird unser Innenraum geräuchert. Die einzige Möglichkeit wenigstens ein paar der Tiere draußen zu halten. Meine Albträume bewahrheiten sich zum Glück nicht und es bleibt bei ein paar.

Es ist mal wieder Montag. Seitdem wir arbeiten, wissen wir wieder was für ein Tag ist. Kennt ihr das Gefühl der Montagsmüdigkeit? Wir nicht mehr, seitdem wir an den tollsten Orten der Welt arbeiten können. Einen Strandspaziergang vor der Arbeit, ein Sprung ins „kühle“ nass, oder lasst es nur den Kaffee mit Blick auf die Wellen sein. Zum Glück, leben wir in einer Zeit, in der es möglich ist, den Job an das Leben anzupassen und nicht andersherum!

Es stehen noch zwei weitere Stopps in Costa Rica auf unserem Plan. Aber dazu mehr beim nächsten Mal!

Pura Vida!

Ein Kommentar

  1. Maria Krämer

    Hi ihr beiden, es war soo schön für mich von Jacana und dem Basilisk zu lesen. Wir haben so tolle Erinnerungen an diese zwei Künstler. Die Riesenechse ist zwar aufregend, aber der Basilisk ist irgendwie unvorstellbar, wenn er übers Wasser läuft. Danke, dass ihr die Bilder und die Erlebnisse teilt. Maria

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