Wohnmobilverschiffung Panamericana
Wohnmobilverschiffung Panamericana

Wohnmobilverschiffung Panamericana

Spätestens wenn die Entscheidung steht die Panamericana zu bereisen ist die Frage wie, wo & womit. Viele von euch wollen die Panamericana als Roadtrip erleben. Dann muss man sich fragen, ob es das eigene Fahrzeug wird oder man vor Ort einen kaufen möchte. Zu zweiterem gibt es mittlerweile einige Vorteile. Die Preise für die Verschiffung sind in den letzten Jahren richtig nach oben geklettert, sodass das eigene Fahrzeug -vor allem ab einer bestimmten Größe- schon wieder Luxus wird.

Wir haben uns dafür entschieden, unsere Reise auf der Panamericana an der Ostküste in Nordamerika zu starten. Als Optionen kommen hier Baltimore in den USA und Halifax in Kanada in Frage. Baltimore (bzw. die USA) gilt als wesentlich strenger, was die Fahrzeugeinfuhr und den Zoll angeht. Außerdem ist aufgrund der Streckenplanung Kanada vorzuziehen, da das US-VISUM bei Ausreise nach Kanada auf dem Landweg nicht abgestempelt wird und somit weiter läuft.

Weshalb wir uns für Halifax, Kanada entschieden haben. Alternativ kann auch nach Südamerika Verschifft werden.

Es gibt mittlerweile einige Anbieter, die sich auf die Verschiffung von Reisemobilen spezialisiert haben. Der bekannteste ist vermutlich Seabridge, aber auch Overlander Shipping hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Hier gilt es Angebote einzuholen und ein Gefühl zu haben, bei wem man sich wohlfühlt. Wir haben uns für Overlander Shipping entschieden, unter anderem weil wir die persönliche Ebene sehr zu schätzten wissen.

Overlander Shipping könnt ihr hier finden.

Ja, es gibt unterschiedliche Arten sein Fahrezeug über die Weltmeere schippern zu lassen. Eine Möglichkeit ist die Roll-On / Roll-off Verschiffung, auch RoRo gennant. Hier wird euer Fahrzeug auf das Schiffgefahren und entsprechend gesichert. Soweit wir wissen, sind die mobilen Fahrzeuge hierbei meistens im Bauch des Schiffes.

Eine weitere Möglichkeit wäre as Fahrzeug in einen Container zu stellen. Das kann super günstig werden, wenn man sich einen Containerbuddy sucht und sich einen Container teilen kann! Bei unserem Greeny kam leider kein Container in Frage, dafür ist er einfach zu groß.

Wie die Preise momentan auf dem Markt liegen, musst ihr euch selbst erfragen. Diese ändern sich quartalsweise. Aber! Ein paar wichtige Dinge hierzu. Der Endbetrag wird erst bei der Abfahrt vom Schiff berechnet. Im Normalfall bekommt ihr die Rechnung bei Ankunft eures Fahrzeuges. Neben Fracht-, Versicherungskosten usw. wird bei der RoRo Verladung eure Kubikmeter des Fahrzeugs berechnet. Somit zählt jeder cm! Könnt ihr euren Ersatzreifen woanders hinpacken? Habt ihr eine Antenne, die weit darüber hinausschaut? Kann man eure Spiegel einfahren? Usw. Hier ist jeder cm ein Haufen Geld wert. Als Richtwert können wir euch sagen, dass unser Greeny (ca. 2,5m x 7,5m) 8.000€ gekostet hat.

Im Normalfall gibt es einen festen Tag in der Woche, an dem die betreffenden Schiffe von Hamburg nach Halifax fahren. Diese könnt ihr euch bei eurem Anbieter geben lassen. Änderungen sind hier jederzeit möglich, so kann es auch mal sein das ihr ein paar Wochen warten müsst. Die Überfahrt dauert in der Regel 2 Wochen. Wobei hier eine Woche nach England gebraucht wird (mit Aufenthalt) eine weitere dann nach Halifax. Ihr könnt euer Schiff dann per GPS verfolgen.

Die Versicherung für die Überfahrt und die Zeit am Hafen. Diese könnt ihr bei eurem Anbieter mit abschließen. Hier könnt ihr euren Fahrzeugwert inkl. alles verbauten Teile angebe. Der Inhalt eures Reisegepäcks wird separat versichert (bei uns mit 10.000€). Wir haben bei unserem Anbieter eine Liste mit allen Wertsachen abgegeben.

Ein paar Tage vor unserem Termin mit unserem Agenten im Hamburger Hafen, sind wir schon mal nach Hamburg getuckert. Man weiß ja nie, was bei einem alten Fahrzeug alles sein kann.

Wir haben unseren Greeny davor nicht speziell gereinigt. Vom Agenten haben wir den Hinweis bekommen, dass kein grober Schmutz am Fahrzeug sein sollte. Da Greeny quasi frisch aus unserer Halle rauskam, war er sowieso ,,sauber“.

Und das ist wirklich ein Thema für sich. Aus Sicherheitsgründen muss die bei der Verschiffung leer sein. Man benötigt hierfür ein Gasfreiheitszertifikat. Nachdem deutsche Gasflaschen, sowieso schwierig in Nordamerika aufzufüllen sind, haben wir uns dafür entschieden diese einfach daheim zu lassen und uns in Kanada eine neue zu kaufen.

Für die Verschiffung muss der Innenraum ,,blickleer“ sein, das heißt alles muss sicher verstaut und verzurrt sein. Das Ganze checkt euer Agent vor Ort nocheinmal durch. Wertgegenstände wie, Laptop, Kameras ect. solltet ihr nicht in eurem Camper lassen. Da wir keinen direkten Zugang vom Fahrerhaus in die Kabine haben, konnten wir unseren Koffer zugespeert lassen und haben den Schlüssel auch nicht mit abgegeben.

Im besten Fall könnt ihr alle eure Fragen mit eurem Anbieter klären. Das hat bei uns super geklappt und wir konnten ganz beruhigt unseren Greeny gehen lassen. Dafür sind wir nach Hamburg gefahren und haben uns dort mit unserem Agenten getroffen. Dieser sollte den Zustand eures Fahrzeugs dokumentiert. Das ist für den Schadensfall extrem wichtig. Mit dem Agenten sind wir dann zu einem Schalter am Hafen gegangen, um die Verschiffungspapiere abzugeben. Hier wird auch die Hafengebühr gezahlt.

Wir haben dann einen Pager bekommen, wie im Asia Imbiss. Sobald der ertönt, durfte einer von uns mit Greeny in den Hafen hineinfahren. Er wurde nochmal gewogen. Michi wurde dann auf einen Parkplatz eingewiesen. Der Mitarbeiter machte dann nochmal Fotos und dokumentiert vorhandene Beschädigen am Fahrzeug.

Jetzt muss man stark sein! Diesem Mitarbeiter übergibt man dann seinen Fahrzeugschlüssel und unterschreibt die Übergabe. Per Hafentaxi wird man dann wieder zurückgefahren. Das war´s!

Uh, wie aufregend war das bitte?

Greeny musste ein paar Tage am Hafen auf uns warten. Wir kamen etwas später in Halifax an. Schliefen eine Nacht in einem Airbnb und ließen uns am nächsten Tag mit einem Uber zur Agentin fahren. Diese hat uns wieder einige Papiere in die Hand gedrückt. Dann ging es weiter zum Zoll. Papiere wurden ausgetauscht und wir mussten versichern, dass komme, was wolle, wir unser Fahrzeug wieder aus Kanada bringen und es nicht ohne uns in CA bleibt. Als das geklärt war, ging´s zum Hafen. Unser Uber Fahrer war so nett und hat uns die ganze Zeit begleitet – das machte die Sache wesentlich einfacher.

Am Hafengebäude mussten wir wieder unsere Papiere abgeben und überprüfen, ob es Greeny unbeschadet überstanden hat. Hat er! Die letzten Zahlungen folgten, für die längere Standzeit am Hafen und fertig waren wir. Wir stiegen in unseren Greeny und los gings! In das wohl größte Abenteuer unseres Lebens.

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